Montag, 16. April 2012

Tag 7: Rückflug

Zum ersten mal seit einer Woche habe ich bis 8 Uhr geschlafen, weil unser Flieger erst um 11Uhr ging. Also dann ging es zum Flughafen, wir haben uns von denen verabschiedet, die nicht nach Sydney fliegen und sind dann los. Zuerst sind wir nach Melbourne geflogen, wo wir etwa 30 min zu spät angekommen sind, und es deshalb eng für unseren Flugnach Sydney wurde. Zum Glück war das Gate für unseren nächsten Glug gleich das nächste und deshalb sind wir so ziemlich als letzte noch in den Flieger gekommen. In Sydney angekommen, haben wir dann aber alle vergebens auf unser Gepäck gewartet, das wohl nicht so schnell im Flugzeug wechseln war wie wir. Also sind wir dann zum Service und uns wurde mitgeteilt, dass das Gepäck eine Stunde später mit dem nächsten Flieger kommt (Freitag der 13. halt ;) ). So schlimm war das aber nun auch nicht den wir haben Essensgutscheine bekommen, die wir dann schön in ein gutes asiatisches Abendessen eingetauscht haben. Als das Gepäck dann angekommen ist habe ich mich von den Anderen verabschiedet und bin nach Hause gefahren.

Tag 6: Glen Helen Gorge

Am sechsten und letzten Tag im Outback war das Wetter dann leider nicht so gut, es war ziemlich bewölkt. Wir sind wieder gewandert und zwar durch die Glen Helen Gorge. Zuerst sind wir einen Bergrücken hoch gewandert, dann sind wir in eine großes Tal hinabgestiegen, durch das auch ein Fluss floß. Diesem sind wir dann durch die Schlucht gefolgt. In der Ferne hat man einen Dingo (Wildhund) jaulen hören und wir haben auch seine Fußabdrücke gesehen, ihn aber nicht. Dann kam der abenteuerlichste Teil der Wanderung, denn man musste durch den Fluss durch wandern, und der war nicht gerade flach. Also Kamera, Klamotten und Schuhe in Plastiktüten verstaut, die hochgehalten und dann schön durchwandern. Man musste aber aufpassen, denn in diesem Fluss gab es Große Steine unter Wasser, die man nicht sehen konnte. Einmal bin ich fast auf einem solchen ausgerutscht, konnte es aber gerade noch ausbalancieren. Mir ging das Wasser zwar nur ein wenig über den Bauchnabel, einigen Mädchen aber fast bis zum Hals. Wir sind aber alle heil durchgekommen. Abends sind wir dann alle erschöpft wieder in Alice Springs angekommen, denn uns steckten zahlreiche Wanderungen und 2500 Autokilometer (!) in den Knochen.

Tag 5: Oak Valley

Morgens konnten wir diesmal länger schlafen, ich und ein paar andere sind aber freiwillig früh aufgestanden um uns den Sonnenaufgang anzugucken. War auch wieder ganz schön, aber richtig kalt an diesem Morgen. Um 7.30 Uhr hat uns Robbie dann abgeholt um uns ein paar Sachen auf seiner Farm zu zeigen. Zuerst sind wir zu einer Stelle gefahren, wo ganz viele Fossilien von verschiedensten und schon längst ausgestorbenen Tieren zu finden waren. Dann sind wir zu einer Stelle am Fels gewandert, wo etwa 1000 Jahre alt Felsmalerei der Aborigines zu bewundern war. Robbie hat uns auch noch ganz viel über das Leben der Aborigines erzählt, zum Beispiel, dass sie alle Normaden waren und ihre Lager immer auf freiem Gelände aufschlugen, um immer einen guten Überblick zu haben. Außerdem hat er uns noch zwei sehr interessante Pflanzen gezeigt. Die erste haben die Aborigines immer nach dem Verzehr von Kangaroo zu sich genommen, da Kangaroos häufig Würmer hatten und das Gift in der Pflanze diese tötete. Das war aber auch für dieAborigines nicht besonders gesund, da das Gift etwa so stark wie Arsen war. Die zweite Pflanze war eine Droge die die Aborigines manchmal genommen. Die wirkt ähnlich wie Marihuana, aber ist noch nicht illegal. Doch Robbie meinte, dass sich das wohl bald ändern wird, weil die Droge immer beliebter wird. 

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, der Glen Helen Gorge, haben wir dann nocheinmal an einem schönen Wasserloch einen Stop eingelegt. Dort sind wir dann etwa 500 meter durch einen schöne Schlucht geschwommen und dann wieder zurück. Der zweite Teil des Weges war sehrabenteuerlich, denn es ging durch trockene Flussbetten und es war kaum noch ein Weg zu erkennen. Abends haben wir unser Lager dann an einem nicht ausgetrockneten Fluss aufgeschlagen. Wir Jungs sind dann auch noch mal drei anderen Reisenden zur Hilfe gekommen, die ihr Auto im Sand festgefahren haben. Doch mit gemeinsamer Kraftanstrengung haben wir sowohl Auto als auch Anhänger rausgeschoben. Dies war unsere letzte Nacht im Outback und auch die klarste. Es gab keine einzige Wolke weit und breit und man konnte sogar die Milchstraße (engl: milky way) sehen. Mitllerweile habe ich sogar jeden Abend das Southern Cross (ein Sternenbild) problemlos am Himmel gefunden.

Tag 4: Kings Canyon


Fast schon gewohnheitsmäßig hieß es wieder um 6 Uhr aufstehen, frühstücken und los in Richtung Kings Canyon. Als wir dort mit dem ersten kurzen Aufstieg beginnen wollen ist oberhalb von uns ein älterer Mann an einem Herzinfarkt gestorben, wie uns der geschockte Busfahrer seiner Reisegruppe mitteilte. Das war natürlich nicht so schön und wir haben die Wanderung dann anders herum gemacht. Es hat ein wenig gedauert bis wir zum richtigen Canyon gekommen sind, aber die Aussicht war super. Die eine Wand des Canyons sah aus als ob sie von Menschenhand gefertigt worden war, weil sie ganz glatt war. Nach etwa der hälfte der Wanderung sind wir zu einem Wasserloch gekommen, wo fast alle schwimmen gegangen sind. Ich bin mit noch zwei anderen einmal quer durch geschwommen und dann sind wir noch ein wenig einen Fluss auf der anderen Seite entlanggegangen, bis wir zu einem Wasserfall kamen. Dort ist nämlich der kleine Fluss in einen breiteren und tieferen Teil des Kings Canyons geflossen und dieser Platz, mit Wasserfall und Blick über den Canyon wäre ein tolles Fotomotiv gewesen, leider muss man aber schwimmen um dort hinzukommen, also keine Chance ein Foto zu machen :(. Nach der Wanderung sind wir dann weiter in Richtung Oak Valley gefahren. Diesmal ging es dann auch über Stock und Stein auf echten Dirt Roads, also einfachen Sandpisten. Bei der Fahrt über die Dirt Roads haben wir auch das ein oder andere Kangaroo gesehen, die allerdings nie vernünftig vor die Linse gekommen sind und immer zu schnell weg waren. Abends sind wir dann im Oak Valley angekommen, einer 105 Quadratkilometer großen Rinderfarm, die Robbie, einem Aborigine, gehört. Vor 20 Jahren hatte er diese im Rahmen einer Landrückgabe an Aborigines erhalten hat. Nach einem leckerem über dem Lagerfeuer gebratenem Steak zum Abendessen ging es dann auch wieder in den Swag zum schlafen.

Tag 3: Kata Tjuta (Olgas)


Am Montag hieß es dann um 5:30 Uhr aufstehen, damit wir uns den Sonnenaufgang über dem Uluru angucken können. Es fiel uns allerdings allen schwer aus unseren kuschligen Swags zu kommen, da wir zum einen totmüde waren, und die Außentemperatur mit etwa 10 grad eher nicht so kuschlig war. Als wir dann alles aus den Swags raus sind, sind wir eine Düne hochgeklettert von der man den Uluru und die aufgehende Sonne sehen konnte. Schnell ein paar Fotos gemacht, denn dann ging es auch schon weiter nach Kata Tjuta, einer Ansammlung von 36 Monolithen. Dort angekommen sind wir gleich los gewandert um eine Wanderung durch das "Valley of the Winds" zu machen. Die Landschaft dort war echt schön, und auch etwas abwechslungsreicher als beim Uluru. Unterwegs hat uns Annabelle viele interessante Sachen gezeigt, unter Anderem Vogelkot, der Zahnschmerzen lindert oder eine Pflanze, deren Saft dafür sorgt, dass Wunden schneller verheilen. Das habe ich gleich mal ausprobiert und tatsächlich ist die kleine Wunde die ich hatte relativ schnell verheilt. Weiter ging es dann durch ein großes Tal auf deren beiden Seiten fast senkrecht die Wände der Monolithen hochragten. Als wir aus dem Tal raus sind, sah die Landschaft sehr mediterran aus, mit der roten Erde und den vielen Trockenpflanzen, denn dieses Jahr hatte es hier mehr geregnet als sonst. Dann haben wir Kangaroo Spuren entdeckt aber auch nach genauer Erkundung der Umgebung leider keins gesehen. Nach der in etwa 4 stündigen Wanderung war es gerade einmal 12 Uhr, doch weil wir so früh aufgestanden sind waren wir alle ein wenig müde. Wir hatten dann auch wieder eine lange Fahrt vor uns, in Richtung Kings Canyon. Dort sind haben wir dann auf dem Gelände einer Cattle Farm unser Lager aufgeschlagen, auf der auch Helikopterflüge angeboten wurden. Ich wollte mich zumindest nach den Preisen erkunden, damit ich es im Nachhinein nicht bereue es nicht gemacht zu haben. Und bei Preisen von $60 für 5min, $145 für 15min und $270 für 30min konnte ich guten Gewissens darauf verzichten. Abends haben wir dann von Dave im Lagerfeuer gekochtes Curry gegessen, welches sehr gut geschmeckt hat, und haben wieder unter den Millionen von Sternen geschlafen.

Tag 2: Uluru (Ayers Rock)

Wieder um 6 aufstehen, schnell frühstücken, denn zum Uluru ist es eine etwa 5 stündige Autofahrt. Dann haben wir zum allerersten Mal unsere Outback Ranger getroffen, die uns die nächste Woche durchs Outback führen würden, Annabelle und Dave. Annabele und Dave waren beide supernett und wussten viel über Flora und Pfauna des Outbacks sowie die Aborigines und deren Geschichte. Also um 7 etwa ging es dann in unserem kleinen Reisebus los, der allerdings zum Outback Truck umgebaut wurde. Zuerst ging es den berühmten Stewart Highway entlang, der Darwin mit Adelaide verbindet, also einmal quer durch Australien führt. In den ganzen etwa 2 Stunden auf dem Stewart Highway sind uns etwa 2 Autos entgegengekommen und es gab vielleicht 2 Kurven. Als dann irgendwann ein riesiger roter "Berg" am Horizont auftauchte, meinten wir natürlich, dass es der Uluru wäre, bis uns Dave erklärte, dass das der sogenannte Fuluru (False Uluru) seie, der im Gegensatz zum Uluru ein Berg und kein Monolith* ist. Eine gefühlte Ewigkeit später tauchte der echte Uluru am Horizont auf. Als wir ihn dann erreicht haben wurde mir erst das ganze Ausmaß dessen bewusst. Zuerst sind wir dann ein wenig drumrum gewandert und Annabelle hat uns Stellen von Bedeutung für die Aborigenes gezeigt (mit deren Erlaubnis) und uns erklärt worum es genau sich handelt. So gab es zum einen eine Stelle die von den Frauen als Felsküche genutzt wurde oder eine andere so genannte "Men Area", wo die Alten den Jungen bestimmte Sachen, wie zum Beispiel Geduld, beibrachten. Dann eröffnete uns Anabelle, dass wir nun die Möglichkeit hätten den Uluru zu umrunden oder mit Dave draufzuklettern. Da ich gehört hatte, dass die Aborigines nicht wollen, dass man draufklettert, habe ich nachgefragt warum. Sie wollen das besonders nicht, weil schon viele Menschen beim Aufstieg gestorben sind (Hitzeschlag, Herzinfarkt). Da ich mir sicher war, dass ich nicht sterben würde und da der Uluruaufstieg aufgrund von Wetterbedingungen (Hitze, Regen) etwa 320 Tage im Jahr geschlossen ist und die Gelegenheit somit wohl einmalig war, bin ich draufgeklettert. Obwohl es laut Dave "nur" 30 grad waren sind wir bei dem teils super steilem Aufstieg alle ganz schön ins Schwitzen gekommen und ich habe Stolze 3 Liter getrunken, ohne aufs Klo zu müssen ;).  Von dort oben hatte man eine wunderbare Aussicht und konnte aufgrund des klaren Wetters die mehr als 100km entfernten Peterman Ranges sehen! Der Abstieg war auch ziemlich anstrengend und so haben wir uns alle gefreut, als wir uns abends im Camp ausruhen konnten. Wir haben dann sogar noch unser Osterfeuer gekriegt. Als ich dann in meinen Swag (australischer Schlafsack) gekrochen bin, konnte ich, da wir unter freiem Himmel schliefen, die unzähligen Sterne der südlichen Hemispähre sehen.


*Monolith: Etwas, was aus einem Stein besteht

Meine Outback Tour: Tag 1: Anreise und Alice Springs

Am letzten Samstag hieß es dann erstmal um 6 aufstehen, noch einmal duschen frühstücken und dann auch schon mit dem Bus zum Flughafen aufmachen. Beim einchecken am digitalen Schalter erwartete mich dann erst mal ein Schock, weil ich laut der Liste der Gefahrengüter nicht zulässiges Material bei mir hatte, undzwar Lithium Batterien für meine Kamera. Deshalb musste ich dann zum Service, aber glücklicherweise erläuterte mir die Frau vom Check-In das die Kamerabatterien durchgehen, also konnte ich dann doch durchatmen. Auf dem Flug nach Alice Springs habe ich mir dann die Zeit mit dem Quantas Entertainment System vertrieben und die 3.5 Stunden vergingen im warsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Auf dem kleinen Flughafen von Alice Springs angekommen, ist man dann zu Fuss über das Rollfeld zum Terminal spaziert. Dann habe ich zum ersten Mal den Rest der Reisegruppe getroffen, insgesamt waren wir 13 Deutsche und eine Österreicherin. 
Zuerst sind wir dann zum ANZAC (Australia New Zealand Army Corporation) Hill gefahren, weil man von dort eine tolle Sicht über die Stadt hat. Ich war überrascht, denn Alice Springs war viel kleiner als ich gedacht hätte, denn da leben auch nur etwa 30.000 Einwohner. Beim späteren Stadtbummel mit den Anderen Gastschülern, von den die meisten auch aus Sydney kamen, stellte sich heraus, dass das Spannendste in Alice Springs das kleine Shoppingcenter mit Supermarkt war. Abends waren wir dann aber noch lecker im Restaurant essen und sind nicht allzu spät ins Bett gegangen, da wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten.

Donnerstag, 5. April 2012

Ferien

So, nun ist auch schon der erste Term des Schuljahres vorbei und ich habe ersteinmal ganze zweieinhalb Wochen Ferien, die ich auch schön ausnutzen werde :). Morgen geht es für mich dann in den Flieger nach Alice Springs, von wo ich eine einwöchige Reise durch Outback und unter anderem zum Uluru (Ayers Rock) und Watarrka (Kings Canyon) machen werde. Darauf freue ich mich schon riesig, denn wir werden auch 4 Nächte unter dem sternenklarem Himmel des Australischem Outbacks schlafen. Letzte Woche habe ich dann also dann noch letzte Vorbereitungen getroffen, denn ich brauchte eine Taschenlampe und Insektenspray und ich habe mir noch einen Ersatzakku für meine Kamera zugelegt, denn mitten im Outback ist nix mit Akku aufladen :).
Das Wetter hier in Sydney hat jetzt entgültig die Kurve gekriegt. Obwohl wir hier schon Herbst haben, sind die Temperaturen hier bei angenehmen 23-27 grad und täglichem Sonnenschein (sogar wenn die Wettervorhersage Wolken oder Regen voraussagt). Dementsprechend war ich natürlich fast täglich am Strand :).
Letzten Freitag waren dann die internationalen Gastschüler zusammen mit unserem student coordinator im Symbio Wildlife Park. Zuerst haben wir Koalas gestreichelt, die echt süß und ziemlich Faul sind und dann habe ich eine langa Boa Constrictor um den Hals gekriegt. Die hat sich übrigens garnicht kalt angefühlt, sondern die war warm und angenehm zu halten. Danach sind wir dann zu den Kangaroos gegangen und haben die gefüttert und gestreichelt. Das waren zwar nicht die großen Kangaroos aus dem Outback, sie konnten aber trotzdem erstaunlich weit und hoch springen. Später sind wir dann noch in einem Panoramarestaurant essen gegangen und haben den Ausblick über die kilometerlangen Strände genossen.
Macht euch schon mal auf einen umfassenden Reisebericht von meiner Outback Tour gefasst, den ich wenn irgendwie möglich auch mit einigen Bildern schmücken werde.
Bis zum nächsten Post, Robin.

PS: Bin nun auch schon knackig braun geworden ;)